Unter Angsthunden werden gemeinhin Vierbeiner verstanden, die sehr ängstlich wirken, scheu, besonders vorsichtig oder auch bindungslos sind. Die Gründe hierfür sind vielschichtig. Ebenso vielseitig sind auch die Lösungsansätze, auf die in den folgenden Absätzen eingegangen wird.
Ursachenforschung: Warum ist mein Hund ängstlich?
Ein Grund für die Entstehung von Ängsten bei Hunden kann sein, dass die Tiere zu keinem Zeitpunkt ihres Lebens eine Bindung an den Menschen erfahren haben oder auch misshandelt wurden. In vielen Fällen waren die Tiere bisher komplett auf sich allein gestellt. So gibt es Hunde, die sich in der Wohnung nur in eine Ecke verkriechen und jede Gelegenheit zur Flucht nutzen.
Andere Hunde wiederum sind scheinbar ohne wirklichen Auslöser und bereits von ihrem Wesen her ängstlich und haben vor den verschiedensten Situationen Angst.
In beiden Fällen sollte man das Tier auf keinen Fall aufgeben, sondern mit viel Liebe und Geduld versuchen, das Vertrauen des Hundes zu erlangen. Das dauert zwar in der Regel einige Zeit, doch es lohnt sich.
Neben verschiedenen Ursachen gibt es auch unterschiedliche Auslöser, die bei Angsthunden zu ängstlichen Reaktionen führen!
Mögliche Auslöser für ängstliche Reaktionen:
- Menschen
- andere Hunde
- laute Geräusche
- lautes Geschrei
- fremde Gegenstände
Lösungsansätze für akute Angst bei Hunden
Wer einen Angsthund besitzt, muss besonders behutsam vorgehen. Da die Ängste sehr unterschiedlich stark und auf verschiedene Auslöser ausgeprägt sind, gibt es auch kein allgemeines „Geheimmittel“. Im folgenden finden Sie daher nur Lösungsvorschläge.
Was tun, wenn der Hund in Panik verfällt
- Wurde eine Angst ausgelöst, verkriecht sich der Hund zunächst meist in eine Ecke. Sie sollten ihm diesen Freiraum zugestehen!
- Futter gibt man ihm am besten mit der Hand, sodass das Tier merkt, dass von dort etwas Gutes kommt. Hier ist Geduld sehr wichtig.
- Der Hund wird mit der Zeit beginnen, die Wohnung zu „untersuchen“, allerdings geht das oftmals sehr langsam vonstatten.
- Das Spazierengehen sollte zunächst nur angeleint, am besten mit einem Sicherheitsgurt, erfolgen.
Angsthunde rennen oftmals panisch los und das Einfangen gestaltet sich sehr schwer!
Thema Sicherheitsgurt
Beim Kauf des Sicherheitsgurtes sollte darauf geachtet werden, dass das Tier ihn nicht zerbeißen oder den Kopf herausziehen kann. Empfehlenswert ist ein Geschirr, das nicht nur um den Hals, sondern ebenfalls um den Bauch gelegt wird. Natürlich sollte es gut anliegen, nicht drücken und dem Tier keinerlei Schmerzen verursachen.
Ängstlicher Hund: Wie bekämpft man die Angst?
Das wichtigste bei der Linderung von Ängsten ist natürlich, den Hund nicht in seiner Angst zu bestätigen!
Ängstigt er sich beispielsweise vor anderen Hunden, sollte man diese Begegnungen nicht vermeiden, sondern zunächst nur verringern. Kommt ein anderer Hund entgegen, läuft man vollkommen ruhig in einem Bogen vorbei. Das eigene Tier sollte das Gefühl haben, als sei dass das normalste Geschehen der Welt. Nach und nach wird der Bogen verkleinert und die Begegnungen häufiger. Bei jedem kleinen Erfolg erhält das Tier eine Belohnung, sodass es in dem gewünschten Verhalten bestärkt wird.
Was man noch zur Besserung der Angst beitragen kann
Neben dem richtigen eigenen Verhalten, empfiehlt sich auch der Besuch einer Hundeschule oder eines Hundetrainers um sich Unterstützung vom Fachmann zu holen.
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Was tun, wenn Angsthunde weglaufen?
Angsthunde reagieren im Falle von akuten Angstanfällen instinktiv und möchten aus der Situation entfliehen. Da kann es schnell passieren, dass sich der geliebte Vierbeiner losreißt.
Erste Schritte bei einem entlaufenen Hund:
- Zunächst bleibt man am besten einmal stehen. Bei Angsthunden ist eine Rückkehr zwar in der Regel nicht zu erwarten, aber dennoch kann diese nicht komplett ausgeschlossen werden. Kommt er wider Erwarten zurück, muss man ihn hierfür unbedingt belohnen.
- Tritt der wahrscheinlichere Fall ein und der Hund kommt nach einiger Zeit doch nicht zurück, dann kann man ihn entweder suchen oder es wird nach Hause gegangen. Eine „Hals-über-Kopf-Suche“ ist in der Regel jedoch erfolglos.
- Zu Hause informiert man Tierärzte und Tierheime, die sich in der Nähe sowie der Umgebung befinden.
- Sämtliche Freunde, Verwandte, Bekannte, Arbeitskollegen, sollten informiert werden. Hilfreich sind oft auch Plakate oder eine Vermisstenanzeige im Internet sowie in der Zeitung, am besten natürlich mit Bild.
Ängstliche Hunde: Vorbeugende Maßnahmen gegen das Weglaufen
Einen weggelaufenen Angsthund wiederzufinden ist oftmals eine sehr schwierige Angelegenheit. Aufgrund dessen empfiehlt es sich, vorzusorgen!
So ist es beispielsweise ratsam, vom Tierarzt eine Kennzeichnung am Tier anbringen zu lassen. Besonders gängig ist heutzutage das vollkommen schmerzlose Chippen von Hunden. Weniger gängig, aber auch möglich ist eine Tätowierung am Ohr oder am Schenkel. Hierfür muss der Hund allerdings betäubt werden.
Die Kennzeichnung eines Hundes hilft natürlich nur dann, wenn auch die Daten des Halters in einer zentralen Datenbank registriert wurden!
Ängstlicher Hund: Ortung mithilfe eines GPS-Trackers
Als besonders hilfreich hat sich in den letzten Jahren der Einsatz von GPS-Trackern herausgestellt.
Funktionsweise des GPS-Trackers:
Der GPS-Tracker wird am Halsband des Tieres befestigt. Sollte das Tier weglaufen, kann der Besitzer mit dem Empfängergerät, oftmals handelt es sich hierbei um das eigene Smartphone, den Ort feststellen, an dem sich das Tier aufhält. Auf diese Weise kann der geliebte Vierbeiner deutlich schneller wiedergefunden werden.
Bester GPS-Tracker für ängstliche Hunde